Wie wirkt sich Stottern auf das Leben der stotternden Menschen aus?
Viele stotternde Menschen vermeiden Wörter oder Situationen, bei denen sie fürchten, stottern zu müssen. Alltägliche Situationen, wie der Kauf einer Fahrkarte, können für stotternde Menschen eine große Belastung darstellen. Die Angst vor dem Stottern und der Wunsch, es zu vermeiden, kann das gesamte Leben beherrschen. Ausbildung, Freunde und Freizeitaktivitäten werden eventuell nicht nach den tatsächlichen Wünschen gewählt, sondern danach, wenig sprechen zu müssen. Negative Reaktionen der Menschen, wie Hohn und Ablehnung, aber auch Mitleid oder Verlegenheit können noch dazu beitragen, dass sich die stotternde Person zurückzieht.
Was kann man mit dem Stottern machen?
Es gibt keine Therapie, die Heilung vom Stottern versprechen kann. Aber man kann die Symptomatik in Richtung auf eine flüssigere, sozial akzeptierte Sprechweise verändern. Dadurch werden die Probleme oft schon erheblich vermindert. Detaillierte Informationen zu Methoden und Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen finden Sie auch bei der BVSS.
In den regelmäßigen Treffen der Selbsthilfegruppen kann über die psychischen Probleme geredet werden. Das trägt zum Abbau der Angst und der Scham bei.
Der Stotternde erhält ein objektiveres Bild von seiner Störung. Damit gewinnt
er die Freiheit, Techniken und Fähigkeiten zu erlernen, mit denen er über die Sprechunflüssigkeiten leichter hinweg kommt und langfristig deren Auftreten reduzieren kann. Durch Rollenspiele
werden soziale Fähigkeiten gelernt und geübt.